Und hier sind wir auch schon bei der Anwendung der Tests: Denn Nasen-Rachen-Raum ist nicht gleich Nasen-Rachen-Raum.
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Abstrich im vorderen Nasenbereich oder hinteren Nasen-Rachen-Bereich können zu unterschiedlichen Ergebnis führen.
Denn das Corona-Virus insbesondere die Omikron-Variante vermehrt sich im hinteren Nasen-Rachen-Bereich und lässt sich dort entsprechend leichter nachweisen.
Das Virus vermehrt sich nicht im vordern, sondern im hinteren Bereich.
Die Trefferquote bei einem Selbsttest im vorderen Nasenbereich ist daher weitaus geringer als wenn der Test von einer anderen geschulten Person im nasopharyngealen Bereich durchgeführt wird.
„Ich bin das beste Beispiel dafür“, erklärt Dr. Robert Winkler. Der Apotheker hatte sich mit Corona infiziert, nach der vorgeschriebenen Isolationsperiode testet sich der Experte selbst. Das negative Ergebnis ein Trugschluss: Als er sich offiziell in der Email-Apotheke von seinen Kolleg:innen freitesten lassen wollte, zeigten verschiedene Schnelltests einen positiven Befund, der PCR-Test bestätigte das Ergebnis. Der CT-Wert zwischen 25 und 30 – also noch infektiös. „Es ist einfach etwas anderes, wenn man den Abstrich bei sich selbst nimmt. Ich habe den Test zuhause nach bestem Wissen und Gewissen gemacht und weiß eigentlich sehr genau wo der Abstrich genommen werden muss, um ein genaues Ergebnis zu erzielen. Bei einem selbst ist das trotz meiner Erfahrung schwierig, wie die Realität zeigte.“
Welche Kriterien muss ein SARS-CoV-2 Antigen Test erfüllen?
Derzeit prüfen die Hersteller selbst, wie gut ihre Schnelltests funktionieren. Wenn deren Produkte nach eigenen Angaben die Vorgaben des Medizinproduktegesetzes erfüllen, dürfen sie in Deutschland und Europa verkauft werden.
Das Paul-Ehrlich-Institut hat zusammen mit dem Robert Koch-Institut aber Mindestkriterien aufgestellt. Demnach sollen SARS-CoV-2-Antigen-Schnelltests mindestens mehr als 80 Prozent aller Infizierten finden (Sensitivität: >80%).
Wie prüft das Paul-Ehrlich-Institut?
Die Sensitivität überprüft das Paul-Ehrlich-Institut durch eine vergleichende Analyse von Antigen-Schnelltests im Labor. Dabei werden immer parallel die Ergebnisse von 100 Personen (mit COVID-19-Symptomen innerhalb von sieben Tagen nach Symptombeginn) bei einem PCR-Test mit einem Antigen-Schnelltest verglichen. Für den PCR-Test wird im Rachen abgestrichen. Der Antigentest wird gemäß Gebrauchsanweisung angewendet.
Weiter Informationen und Quelle:
Siehe auch: Corona-Tests - Warum es beim Ergebnis auf Zeitpunkt und Durchführung ankommt
Termine für Corona-Schnelltests und PCR-Tests erhalten sie hier.
Cindy Michel
Journalistin